Medien: "Wir simulieren Investigation nur." - Über die 'harten' Enthüller vom ZDF

Eine Hintergrundanalyse von Fred Kowasch

Es ist die eigentliche Aufgabe politischer Journalisten Vertreter der Macht zu kontrollieren. Dazu gehören auch Interviews, die hart in der Sache sind. Nur: diese Art der Befragung ist - im Fall Höcke - von Anfang darauf angelegt, zu eskalieren. Und: sie ist bigott dazu. Denn: wo finden sich diese Art der Interviews im ZDF gegenüber Regierungsvertretern? Schon mal gesehen, dass ein Journalist dort Angela Merkel hart zu den Folgen des Herbstes 2015 befragte? Dass Heiko Maas - als er als Justizminister Bürgerrechte massiv 'schleifte' - derart in die Mangel genommen wurde?

Man wird sie im ZDF nicht finden. Weil es sie nicht gibt. Weil deren exponierte Vertreter selbst Mitglieder in diesen Parteien sind. Oder aber ihnen politisch nahe stehen. Beispielsweise Chefredakteur Peter Frey. Im Sender wird seit Jahren über seine Nähe zur "rechten SPD" gesprochen. Seine Stellvertreterin Bettina Schausten "segelt" (ja so nennt man dass intern) "auf einem CDU-Ticket". Ebenso wie Theo Koll (Leiter des ZDF-Hauptstadtstudios / Berlin-Direkt) oder Wulf Schmiese als Redaktionsleiter vom 'Heute Journal'. Mit dem Höcke-Interview führt sich das ZDF in erster Linie selbst vor. Wie sagte ein Kollege aus dem Sender einst so treffend zu mir: "Wir simulieren Investigation nur." Recht hat er.

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