Medien: Wenn 'Journalisten' plötzlich für die Macht sprechen

Die Liste ist - mittlerweile - lang. Und sie sorgt nicht unbedingt für mehr Glaubwürdigkeit im Journalismus. Ulrich Wilhelm. Einst war er als freier Hörfunk- und Fernsehjournalist für den Bayerischen Rundfunk (BR) tätig. Von 2005 bis 2010 Regierungssprecher im Kabinett Merkel, danach Intendant im BR. Steffen Seibert. Auch er war früher Journalist. Nach seinem ZDF-Volontariat arbeitete er u.a. als Auslandskorrespondent in Washington, war Redaktionsleiter von 'zdf.reporter', Anchorman im 'Heute-Journal'. Von 2010 bis 2021 - auch er - Sprecher der Bundesregierung. Die jüngste Liste an Seitenwechslern - von denen einige zuvor als vermeintlich unabhängige Journalisten auch im ARD-Presseclub auftraten - lässt aufhorchen.

Michael Stempfle
früher Korrespondent ARD-Hauptstadtstudio; Schwerpunkt Innenpolitik, ARD-Terrorismusexperte, jetzt Sprecher des Verteidigungsministeriums

Cerstin Gammelin

früher stellvertretenden Chefin Parlamentsbüro 'Süddeutsche Zeitung', jetzt Pressesprecherin im Bundespräsidialamt

Marc Brost
früher Autor für die Wochenzeitung 'Die Zeit', jetzt Redenschreiber im Bundespräsidialamt

Ulrich Schulte
früher Leiter Parlamentsbüro 'Die Tageszeitung' (taz), jetzt Leiter der Pressestelle im Umwelt- und Verbrauerschutzministerium

Christiane Hoffmann

früher stellvertretende Leiterin des Hauptstadtbüros 'Der Spiegel', jetzt stellvertretende Regierungssprecherin

Wolfgang Büchner
früher u.a. Chefredakteur von 'Spiegel Online' und dem 'Spiegel', jetzt stellvertretender Regierungssprecher

Literatur:
https://uebermedien.de/66477/wenn-journalisten-regierungssprecher-werden-befeuern-sie-einen-pauschalen-verdacht/

https://www.deutschlandfunk.de/journalismus-und-pr-mittendrin-statt-nur-dabei-journalisten-100.html

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