+ Dokumentarfilm: Road to Lockdown + Auf Amazon Prime Video (108 min, 2020) +

+ + + Bei Amazon Prime Video (Kaufen und Leihen) + + + 


Drei Jungs nach dem Abitur. Drei Monate ans andere Ende der Welt. Ein guter Plan, normalerweise. Dass im Frühjahr 2020 alles anders ist, realisieren Paul, Fynn und Niels nur zögerlich. Ihr Strandurlaub verwandelt sich in einen Alptraum-Trip an dessen Ende die Quarantäne steht. Statt dem Wandern in wunderschönen Landschaften sitzen sie plötzlich ohne Perspektive im neuseeländischen Christchurch fest. Wo endet sie: diese 'Road to Lockdown'? Den Film gibt es auf Amazon Prime Video für 4,99 Euro (Leihen) und 9,99 Euro (Kaufen).

Dokumentarfilm: Abenteuer Kilimanjaro (96 min, 2024, SRF)

von Fred Kowasch

"Hakuna Matata". Den Kili besteigen. Im Oktober 1998 habe ich es selbst einmal versucht. Wir waren zu zweit. Mit fünf Trägern und einem Bergführer. Los gings von Arusha aus. Über das 'Marangu-Gate' (1860 Meter) - auf der sogenannten 'Coca-Cola'-Route. Zu dieser Zeit waren wir dort weitgehend allein. Haben in Hütten geschlafen. Zelte habe ich dort fast nie gesehen. Am ersten Tag ging es bis auf 2.720 Meter (Mandara Huts). Am zweiten Zur Horombo-Hütte (3.720 Meter). Es folgte ein sogenannter 'Akklimatisierung-Tag' mit einem Wanderausflug auf über 4.000 Meter. Bezahlt habe ich damals vor Ort in Arusha rund Tausend Dollar für den Trip. Allerdings war da noch eine viertägige Safari in die Serengeti dabei. Heute unvorstellbar.

Am vierten Tag wanderten wir durch die eindrucksvolle Hochebene zum Kibo Hut (4.700 Meter). Am Abend dort noch zwei Bierchen, am nächsten Morgen gegen 1 Uhr raus. Hoch zum Gipfel. Es war mein 33. Geburtstag. Doch ich hatte zwei Tage lang schon so starke Kopfschmerzen, dass ich den Aufstieg nicht gewagt habe. Was folgte: Absteigen. Damit der Schmerz weniger wird. War hart. Wenn man den Gipfel direkt vor sich hat. Mein Kumpel hatte es damals geschafft. Stand auf dem Dach Afrikas. War 13 Stunden unterwegs. Und fix und fertig. Heute bereue ich nichts. Manchmal ist es besser, auf seinen Körper zu hören. Eine Stärke, auch 'Nein' zu sagen.

'Nein' zu sagen, auf seinen Körper zu hören - auch dies kommt in der excellenten Doku des Schweizer Fernsehen vor. Eine Entscheidung, die manchmal auch mit Tränen verbunden ist. Respekt vor allen, die es geschafft haben. Respekt auch vor den Kollegen, die diesen sehr sehenswerten Film drehten. Mindestens zwei Kamerateams, ein Drohne. Bis hoch auf den Gipfel. Nur, heute möchte ich dort nicht mehr hoch. Der Touristen'rummel' - gut im Film zu sehen - hat den Zauber des Berges erstickt.

Drucken